Anlässlich der «Go Conference» im Septemer schildert Ulrich Parzany in einer Zoom-Gesprächsrunde seine Sicht über Bedeutung, Inhalt und Vollmacht der Evangelisation. Livenet gibt eine Zusammenfassung.
Sein Leben lang war Ulrich Parzany (*1941) als Evangelist unterwegs. Im Gespräch bezeichnet ihn Gabriel Häsler (Netzwerk Schweiz) als Glaubenshelden und für sein persönliches Leben als grosse Inspiration. Ebenfalls Teil des Gesprächs ist Stefan von Rüti, Leiter von ISTL.
Oft wird Ernsthaftigkeit des Evangeliums nicht erkannt
Parzany scheint nicht überzeugt, dass Evangelisation umkämpft ist. Auf jeden Fall sei sie aber vernachlässigt. «Es liegt daran, dass viele überhaupt nicht verstanden haben, dass es wirklich ernst ist und um Tod oder Leben geht.»
Bei Evangelisation gehe es um weit mehr als Gemeindewachstumsprogramme. «Es geht darum, dass Menschen für die Ewigkeit gerettet und mit Gott versöhnt werden und dass sie Jesus Christus kennenlernen, der allein der Versöhner mit Gott ist.» Wenn Christen diese Ernsthaftigkeit nicht begreifen, werden sie auch die Evangelisation nicht vorantreiben.
Was tun, wenn Menschen sich nicht als Sünder verstehen?
Gabriel Häsler erwähnt, dass vermehrt christliche Leiter darauf hinweisen, dass der heutige Mensch kein Verständnis von Sünde mehr hat und deshalb anders angesprochen werden sollte. Parzany erklärt daraufhin, dass Menschen noch nie etwas mit Sünde anfangen konnten. Bereits Adam und Eva konnten das nicht, aber trotzdem schämten sie sich. «Scham ist die Folge der Trennung von Gott. Und die Bibel nennt Sünde, dass wir Rebellen gegen Gott sind.»
Diese Rebellion kann sich auf unterschiedliche Weise ausdrücken, bei vielen heute gerade durch Selbstgerechtigkeit. «Es geht nicht um Schuldgefühle, sondern um den Fakt der Schuld. Das müssen wir den Menschen sagen. Auch ein Arzt lässt sich nicht vom Patienten die Diagnose vorlegen.»
Parzany brennt dafür, Versöhnung zwischen Gott und den Menschen zu bringen. Evangelium beinhaltet Jesus Christus, den gekreuzigten und wieder auferstandenen Herrn. Deshalb braucht es den Ruf, umzukehren und Jesus nachzufolgen.